Mittwoch, 9. November 2011

die Gulaschsupp´...

wer mich kennt weiss, dass ich ein grosser liebhaber von gulasch, vor allem wiener gulasch der traditionellen zubereitungsart, aber auch ein liebhaber von suppen und eintöpfen bin. von dieser grundlegenden einstellung ausgehend, kamen anja und ich vor einigen jahren anlässlich einer reise durch ungarn mit gulaschkesseln die in ambulanten läden feil geboten wurden in kontakt. fast hätten wir dort einen kessel gekauft. gut dass wir mit den motorrädern unterwegs waren, es mangelte schlicht am platz.
durch einen glücklichen zufall, kam ich in den besitz einer alten eisernen mit holz zu befeuernden gulaschkanone. neben einigen kleineren instandsetzungsarbeiten fehlte lediglich noch der gulaschkessel. dieser wurde in einer internetrecherche gesucht, gefunden und bestellt. nun konnte es los gehen mit der gulaschkanone. es wurden fleissig herumexperimentiert, von einem miesmuschelessen bis hin zu glühwein und diversen suppen wurden nach herzenslust gekocht.
der erste wirklich grosse kochevent war die feier anlässlich der diamanthochzeit meiner eltern.
der abend an dem im garten meiner eltern  die suppe zubereitet wurde, ist noch immer in aller munde und wird unvergesslich bleiben.


hier ein paar fotos dieses bemerkenswerten abends.
Sehr viel gutes Gemüse und fleissige Hände beim Schnibbeln

Fleisch zuschneiden unter genauer Kontrolle der Anwesenden

Zwiebeln anschwitzen...Heinrich, Marga am Löffel und ich

Man muss sich rührend um die Suppe kümmern...

Zeitsprung vom 19.Oktober 2009 zum 29.Oktober 2011. Die Einkaufsliste ist derjenigen von vor zwei Jahren identisch. Es werden eingekauft ein Sack Zwiebeln, zwei Stiegen Tomaten, eine Stiege Paprika gemischt, Sellerieknolle mit Grün, Lauchstangen, eine Rauchfleischseite (1,8kg), reichlich gutes Rindfleisch (Tafelspitz, Semmerolle, Hesse je zu ca. 1/3 zusammen 9,8kg), eine Flasche Merlot für die Suppe und eine Flasche Merlot für Koch und Köchin.
Tomaten häuten
Wir machen den Wein für das Personal auf und beginnen mit der Zubereitung. Ein ganzer Sack Zwiebeln muss geschält und grob gewürfelt, das Rindfleisch in Würfel geschnitten und die Tomaten gehäutet werden.  Das andere Gemüse wartet auf die Verarbeitung, Paprika, Sellerieknollen, Lauchstangen waschen, schneiden und für die weitere Verarbeitung bereit stellen.
Paprika im Wasserbad
Nach einem beherzten Schluck Rotwein wird der Gulaschkessel schnell in den schon bollernden Ofen eingesetzt. Sofort ist der emaillierte Kessel wegen der ihn umhüllenden Flammen auf Betriebstemperatur. Ein viertel Liter Olivenöl wird eingefüllt und sofort die grosse Schüssel voller Zwiebeln eingeleert. Deckel auf den Kessel und geduldig sein. Im Kessel ist die Hölle los, die Zwiebeln werden soweit angeschwitzt bis sie glasig werden, dann kommen zwei grosse Schüsseln voller Rindfleisch dazu. Alles gut umrühren, Deckel drauf und geduldig warten. 
Gulaschwürfel....
und nochmal Gulaschwürfel...
....das braucht jetzt Zeit
Von Zeit zu Zeit Holz in die Feuerung geben und den Inhalt des Kessels zuweilen gut umrühren. Ein zweites Glas Wein kommt nun gut. Der Rest der Flasche kommt in die Suppe. Was jetzt entscheidend ist, ist einfach. Zeit.
Bitte beachten, auch ein grosser Kessel ist bei den Mengen an Zutaten irgendwann voll. Also mit Pausen dazwischen die weiteren Gemüse hinzu geben, denn man muss immer abwarten bis der Garungsprozess der neu hinzugefügten Gemüse begonnen hat oder frei gewordenes Wasser verdunstet ist. In der geschilderten Reihenfolge die Gemüse hinzu geben.
In dünne Scheiben geschnittenes Lauch, gehäutete Tomaten, Sellerie gewürfelt, Paprika gewaschen und geschnitten. Die Tomaten und der Paprika enthalten viel Wasser. Dieses Wasser muss durch köcheln wieder verdunsten. Die Suppe also wieder reduzieren bevor die weiteren Gemüse und Zutaten hinzu gefügt werden. Schliesslich wenn alles im Kessel ist, füge ich eine ordentliche Portion Kräuter der Provence zu, diese Geschmacksnote ist mir  persönlich wichtig,  drei Chilli-Schoten  die in einem Teesieb gefangen in der Suppe hängen lasse ich so lange drin, bis die Suppe mir genug Schärfe entwickelt hat. Das kann bei der Menge an Suppe schon ein bisschen dauern.

Die Tomaten sind drin, die Paprika, das Lauch, der Sellerie...
Miraculix wäre neidisch geworden...

Das letzte Foto ist um 23:36 aufgenommen. Die letzte Aktivität war noch einmal Holz aufzulegen und die Suppe durch die Zugabe des Rauchfleischs zu bereichern und der Suppe beim köcheln zuzuschauen, hin und wieder mal zu rühren und schliesslich, als das Feuer im Ofen erloschen war gegen 01:30 den Deckel zu schliessen, den Kessel mit Küchenhandtüchern abzudecken und ins Haus zu gehen. Schlaf muss auch mal sein.
Des Bäckers Stolz, vier Eifeler Bauernbrote warten auf die Gäste
 Ab 11 Uhr sollten die Gäste kommen.  Punkt 11 Uhr wurde die Gulaschkanone wieder angefeuert. Nun erst werden Pfeffer und Salz hinzugefügt.  Gut wenn man einen wirklich guten Mörser hat. Denn Pfeffer wie auch das Meersalz werden bei uns immer frisch gemörsert.
Als die ersten Gäste kamen wurde erst geschaut, dann auch kräftig mit geholfen. Beim Schneiden des Brotes, beim Aufstellen von Tischen und Bänken, beim letzten Abschmecken der Suppe und schliesslich Leeren des Gulaschkessels. Weil alle so fleissig waren wurden dann aus anfänglich 35 Litern Suppe, nur noch wenige Portionen die übrig blieben.
Über den ganzen Tag war es ein "Kommen" und "Gehen". Gespräche, Gesänge, Erinnerungen und Ausblicke auf die Zukunft wurden gewagt. Die nun folgenden Fotos zeigen einen kleinen Einblick auf unsere kleine Feier. Ein wirklich schönes Fest anlässlich unseres zehnten Hochzeittages.
Danke an euch liebe Gäste. Auch für den leckeren mitgebrachten Kuchen und die lieben Wünsche.
Bis bald!
Billens Eifeler Bauernbrot und anerkennende Blicke...

Das Brot

muss ordentlich geschnitten werden!

Suppe und Brot am "Stehtisch"

Angeregte Gespräche, wärmendes Feuer aussen und innen...Christine, Heinrich, Nicole, Bernd, die Hundsbacher, die Limbacher und  Marga sitzt am Feuerkorb.

Wohl dem der einen Stehtisch hat, die Hundsbacher und Limbacher

Es gab viel zu erzählen, Edmund und Christine...

und Maite hatte viel zu gucken...

Joggel sonnt sich...

Das Wetter spielt mit....John aus Luxembourg, Schwiegermutter, Schwager Uli, Oma Marga aus Zons...

klar, bei den afrikanischen Trommeln

kann ja das Wetter...

unter Mithilfe von "Tambouré" nur sonnig und warm sein.

Die Audience

das abendliche Lagerfeuer


Rezept/Zutatenliste für ca.50 Personen
gut 9kg Rindfleisch (drei Sorten Tafelspitz, Hesse, Semerolle je ca. 1/3)
etwa 2 kg Rauchfleisch
ein 10kg (Sack) Zwiebeln
2 Steigen Tomaten
1 Steige gemischter Paprika
drei Chilli-Schoten
zwei Lauchstangen
zwei Sellerieknollen mit Grün
1 Flasche Merlot
Kräuter der Provence
Pfeffer frisch gemörsert
Meersalz frisch gemörsert
Paprikapulver 
man kann zum Binden mehlige Kartoffeln hinzu geben
haben wir diesmal aber nicht, denn wir hatten ja Bauernbrot vom Bäcker Billen aus Ferschweiler
Nun das Wichtigste:
(KEINE Geschmacksverstärker, kein Maggi, keine Brühwürfel oder sonstiger Krempel!)


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen